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AutorenbildSabine Kuchler- Klarheit, Orientierung, Lebenszweck

Wie kommt man eigentlich zu einem BurnOut?

6 Tipps wie du dich selbst in einen BurnOut bringen kannst


:-(


Zuerst ist mir wichtig zu sagen, dass jeder , der in einem BurnOut ist, wahrscheinlich gar nichts davon wusste. Es ist einfach passiert. Mir auch. Auf einmal ging nichts mehr!


Wenn du aber nicht zu denen gehörst und verhindern willst, dass du da jemals hineingerätst, dann habe ich 6 Tipps für dich, wie du dich selbst in den Burn Out bringen kannst. Das ist natürlich provozierend. Man könnte also auch andersherum sagen: Wie du selbst auf dich achten kannst, damit du dort eben NICHT hingeingeräts. Also los.



Gehirn beim Durchbrennen



Tipp Nr.1 - Übertriebener Perfektionismus


In manchen Bereichen sind hundertprozentige Ergebnisse notwendig. Bei einer Operation, wenn jemand ein Flugzeug steuert, wenn der Kunde im Systemhaus auf funktionierende IT angewiesen ist, wenn es um viel Geld geht usw.

Doch für die meisten Bereiche des Lebens reichen achtzigprozentige Lösungen völlig aus. Das wird zwar nirgends laut gesagt aber es ist trotzdem so. Selbst in unserer Politik werden Gesetze erlassen, die öfters nachgebessert werden müssen. Nach der Paretoregel brauchen sie aber für eine achtzigprozentige Lösung nur zwanzig Prozent der Zeit.

Perfektionismus hat etwas mit Anerkennung zu tun. Nämlich die, die man haben möchte.


Übertriebener Perfektionismus hat meist mit dem Gefühl, noch etwas beweisen zu müssen, zu tun. Dass man klug ist, mithalten kann, Außerordentliches leisten kann, etwas wert ist etc. Letztlich hat es aber mit Unsicherheiten und unbewussten Ängsten zu tun.

Also mach einfach weiter mit dem Perfektionismus und tu nichts gegen deine Ängste oder deine Unsicherheit, wenn du einen Burn Out erleben möchtest.



Tipp Nr.2 - Die Verleugnung der Grenzen


Wir leben in einer Zeit, wo wir eigentlich keine Grenzen mehr kennen. „Geht nicht, gibt’s nicht!“ oder „Nichts ist unmöglich!“sind Slogans, die wir oft hören und bei manchen Menschen zur inneren Richtschnur geworden sind. Wenn etwas nicht gehen kann, beschwert sich evtl. der Kunde. Also wirds "gehend" gemacht.

Doch alles hat Grenzen. Grenzen der Kraft, der Energie, der Zeit, der Lust, der Motivation.

Menschen mit der Tendenz zu Burnout empfinden Signale wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Agressivität nicht als eigene Grenzen, nicht als nützliche Information oder Erlaubnis, sondern als Kränkung, dass sie es nicht geschafft haben. Und versuchen dann noch mehr zu zeigen, dass das für sie nicht stimmt. Selbst wenn der Körper dann nach Jahren Erschöpfungssymptome oder Verschleisssymptome zeigt, wird dies oft nicht als Hinweis auf eine gefährliche Überlastung verstanden, sondern als persönliches Versagen, das tapfer verschwiegen oder repariert werden muss.

Das sind dann Menschen, die gerne zum Arzt gehen, sich Pillen verschreiben lassen, Bandagen usw. Also "Krücken" von außen, statt im Inneren bei sich nachzusehen". Aber genau das wollen sie nicht.


„Es ist besser auszubrennen als zu verblassen.“ - Neil Young

Tipp Nr.3 - Mensch als Maschine


Wenn wir selbst das Bild einer Maschine in uns tragen, dann behandeln wir uns selbst auch wie eine Maschine. Wir funktionieren in Hochglanzoptik, müssen ab und zu etwas ölen, schrauben, reparieren und dann "funzt" das wieder. Und die moderne Medizin kann ja tatsächlich heute vieles „reparieren“.

Doch für wen sein Herz nur eine Pumpe, sein Knie nur ein Scharnier und seine Bandscheibe nur ein Knorpel ist, neigt dazu, diesen Teil des eigenen Körpers eben auch nur zu reparieren oder zu ersetzen, anstatt sich Gedanken zu machen, wie es dazu kam.

Körper, Geist und Seele existiert also gar nicht. „Funktionieren müssen“ ist eine unbewusste Strategie, die man meist schon in der Kindheit entwickelt. In einem Elternhaus, in dem nur Leistung zählte, Beschwerden und Unlust als „Schwäche“ oder „Gejammer“ abgetan wurden. Da lernte man dann früh, hart zu sich selbst zu werden und alle „weichen“ Gefühle zu unterdrücken. Für diese Entfremdung von sich selbst zahlt man jedoch irgendwann einen hohen Preis.


Tipp Nr.4 - Probleme im Privatleben


Beruf und Privatleben beeinflussen sich gegenseitig. Zu viel Arbeit, oder die falsche Arbeit, dadurch Überforderung oder Zeitmangel wirken sich als fehlende Zeit für die Partnerschaft und die Familie aus. Es sei denn, man kompensiert Probleme in der Partnerschaft oder Familie mit Arbeit.

Bei vielen Menschen mit Neigung zum Burnout gibt es Probleme im Privaten. Ungelöste Konflikte in der Partnerschaft bezüglich Aufgabenteilung, gegenseitigem Respekt oder Sexualität sind die wichtigsten.

Aber Achtung: Hier kann das Symptom auch die Lösung sein. Wer viel arbeitet und völlig erledigt vom Job kommt, kommt vielleicht spät oder müde nach Hause. Muss selbst erstmal schlafen oder der Partner schläft schon oder man ist zu müde für Zärtlichkeit oder eine notwendige Auseinandersetzung, oder auch Haushaltsverpflichtungen. Am Wochenende wäre theoretisch Zeit, doch dann schläft man evtl. so lange, dass man leider auch nichts mehr bewerkstelligen kann, geschweige denn sich am gemeinsamen Leben beteiligen kann. Wer ständig nur auf sein Smartphone starrt, zeigt auch wie sehr er sich verabschiedet hat von der Gemeinsamkeit. Es können herangezogene Gründe („Wichtige Präsentation für scheinbare Priorität sorgen, statt Präsenz in der Beziehung sein. Agressivität, sobald man darauf angesprochen wird. Rückzug weil man ja falsch verstanden wird.


Tipp Nr.5 - Geringes Selbstwertgefühl


Menschen, die aufgrund vieler Beziehungserfahrungen- auch im Elternhaus- in ihrem Leben innerlich überzeugt sind, dass sie wertvoll und liebenswert sind, können sich gegen zu belastende Arbeitsbedingungen rechtzeitig wehren. Sie können sich abgrenzen, indem sie öfters „nein“ sagen. Konflikte können sie angemessen ansprechen und klären. Wenn die Konflikte nicht lösbar sind, können sie dies akzeptieren oder sich auch einen anderen Arbeitsplatz suchen.

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl haben diese inneren Freiraum oft nicht. Sie glauben unbewusst, sich Anerkennung, Sympathie und Zuneigung verdienen zu müssen. Als Folge können sie schlecht mit Bitten oder Forderungen von anderen umgehen. Sie neigen dazu, sich ausnutzen zu lassen. Vor Konflikten haben Sie schreckliche Angst und versuchen eher, durch Wohlverhalten und Nettsein Konflikte gar nicht aufkommen zu lassen.

Und schon rasselt man weiter in die eigene Falle.




Glaubst du, dass du dein Leben nachholen kannst?

Das Leben findet immer nur in der Gegenwart statt.

Wer glaubt, dass das Glück am Wochenende auf ihn wartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Wer glaubt, dass ein ausgefüllter Terminkalender schon ein erfülltes Leben bedeutet, irrt. Wer glaubt, dass wenn er mit fünfzig finanziell unabhängig ist, dann zufrieden sein wird, geht eine riskante Wette ein. Wer zwanzig Jahre an seiner Gesundheit Raubbau betrieben hat, kann das selten wieder in Ordnung bringen.


„Jetzt kaufen, später bezahlen“ mag noch angehen. Das Motto „Jetzt arbeiten, später leben!“ geht nicht auf.


Herzlichst Sabine

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