Neulich im Coaching sagte ein Klient: " Und dann ist das so, dass ich ständig versuche alles zu retten was in der Firma schief geht. Und dann bin hinterher der Dumme".
Aus meinen Ausbildungen kenne ich die Transaktionsanalyse. Und ein Thema in diesem Modell der Transaktionsanalyse ist das Dramadreieck.
In Kurzfassung: Wenn wir es nicht schaffen uns ERWACHSEN zu benehmen, schlüpfen wir in Rollen: Täter, Retter, Opfer.
Und zwar jeder! In jede Rolle. Automatisch. Und leider immer wieder, wenn man dies nicht bewusst erkennt :-)
Hier erst einmal eine Einführung dazu: was ist das Dramadreieck.
Das Dramadreieck – Eine Einführung in die Transaktionsanalyse
Hast du dich schon einmal in einem Konflikt befunden, bei dem es scheinbar keine Lösung gab? Oder hast du dich dabei erwischt, wie du immer wieder in ungesunden Beziehungen landest? In solchen Situationen kann die Transaktionsanalyse (TA) helfen, indem sie das sogenannte Dramadreieck als Modell zur Verfügung stellt.
Das Dramadreieck beschreibt eine dynamische Interaktion zwischen drei Rollen: Opfer, Retter und Täter.
Dabei befindet sich das Opfer in einer scheinbar unterlegenen Position, der Retter versucht zu helfen, und der Täter übt Druck aus. Diese Rollen können sowohl von einer Person als auch von mehreren Personen eingenommen werden und können schnell wechseln. Wenn das Opfer gar keine Hilfe vom Retter möchte, wir es selbst schnell zum Täter und tratscht über den anderen, wie der denn so drauf ist. Wenn der Retter es gut meint und die Hilfe nicht angenommen wird, kann er selbst schnell zum Opfer werden und beleidigt spielen. Jeder von uns kann der Täter sein, in dem er jetzt etwas initiiert. Spielchen, Strafe, Getratsche, Ausschweigen, Sanktionen und mehr.
Das Dramadreieck ist ein ungesundes Muster, das negative Auswirkungen auf Beziehungen und Selbstwertgefühl haben kann. Es kann dazu führen, dass wir uns immer wieder in Situationen wiederfinden, in denen wir uns unwohl fühlen oder uns nicht weiterentwickeln.
Die gute Nachricht ist, dass die TA Möglichkeiten bietet, um aus diesem Muster auszubrechen. Eine Möglichkeit ist es, die eigene Rolle im Dramadreieck zu erkennen und zu verändern. Wenn wir uns bewusst machen, in welche Rolle wir schlüpfen, können wir uns aktiv dazu entscheiden, eine andere Rolle einzunehmen oder aus dem Drama auszusteigen. Auszusteigen lohnt sich meistens, um dann eine Vogelperspektive einzunehmen: wo stehe ich gerade, wo der/die anderen. Will ich das oder steige ich aus und bin Erwachsen! Beobachte dich selbst!
Ein weiterer Ansatz ist es, Beziehungen auf Augenhöhe zu gestalten und sich auf die Erwachsenen-Ebene zu begeben. Dies bedeutet, dass wir uns selbst als gleichwertig betrachten und uns nicht in eine Opfer-, Retter- oder Täterrolle begeben. Wir können so auch unsere Kommunikation verbessern und Konflikte lösen. Meist gelingt das, wenn man auf die Sachebene kommt.
Das Dramadreieck ist also ein Modell, das uns helfen kann, ungesunde Beziehungsmuster , die wir auch selbst krieren, zu erkennen und zu durchbrechen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies ein Prozess ist und dass Veränderung Zeit und Übung erfordert.
In der Transaktionsanalyse gibt es viele weitere Modelle und Werkzeuge, die uns helfen können, uns selbst und unsere Beziehungen besser zu verstehen.
Ich hoffe, dieser Blogbeitrag hat dir geholfen, das Dramadreieck und seine Auswirkungen besser zu verstehen. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, hinterlasse gerne einen Kommentar
Grüsse Sabine
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